Praxishilfe: Checkliste - Risiken - Gefahrstoffe - Unfallursachen
6M-Checkliste: Risiken mit Gefahrstoffen erkennen und minimieren

Mikko Börkircher
Auch wenn Ihr Arbeitgeber alle Vorgaben zum sicheren Umgang mit Gefahrstoffen – von der Lagerung über die Kennzeichnung bis hin zur Unterweisung – aufgrund Ihrer Beratung und Unterstützung als Gefahrstoffbeauftragter erfüllt, lassen sich potenzielle Risiken nicht vollständig ausschließen. Mit der nachfolgenden Checkliste zur systematischen Ursachenermittlung unterstützen Sie Ihren Arbeitgeber und Ihre Kollegen, Vorfälle mit Gefahrstoffen, z. B. (verhaltensbedingte) Unfälle, Beinaheunfälle oder sonstige sicherheitsrelevante Situationen zu analysieren und daraus wirksame Präventionsmaßnahmen abzuleiten.
Die Anwendung von Methoden aus dem Lean Management ist im Gefahrstoffmanagement noch nicht sehr weit verbreitet. Seien Sie einer der Ersten: Identifizieren Sie präventiv Schwachstellen im Umgang mit Gefahrstoffen mittels gezielter Fragestellungen aus der sogenannten 6M-Checkliste. Leiten Sie Ihre Fragen sowohl aus den grundlegenden Elementen wie Gefährdungsbeurteilungen, Betriebsanweisungen für Gefahrstoffe und Unterweisungen im sicheren Umgang ab als auch aus den Erkenntnissen der Analyse von Gefahrstoffunfällen, Beinaheunfällen mit Gefahrstoffen etc.
Info-Box
Die „6M“-Methode stammt aus dem Lean Management und hilft, systematisch mögliche Ursachen für Probleme zu identifizieren. Sie steht für die folgenden sechs „Ms“: Mensch (z. B. Qualifikation, Verhalten), Mitwelt (Umwelt, z. B. Temperatur, Lüftung), Messung (z. B. Prüfroutinen, Dokumentation), Maschine (z. B. Lagertechnik, Belüftung), Material (z. B. Etikettierung, Qualität) und Methode (z. B. Arbeitsanweisungen, Betriebsanweisungen). Diese Kategorien können Ihnen helfen, Schwachstellen im Gefahrstoffmanagement gezielt zu hinterfragen.