Praxishilfe: Checkliste - Gesundheitsschutz - PSA - Warnkleidung
Gesehen werden, rettet Leben – Warnkleidung richtig auswählen und einsetzen

Svenja Dammasch
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- Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz
Der Herbst steht vor der Tür, das Tageslicht schwindet und es entstehen regelmäßig Situationen, in denen ungünstige Lichtverhältnisse das „Sehen und Gesehenwerden“ am Arbeitsplatz erschweren. Überall dort, wo dadurch Risiken entstehen, ist Warnkleidung erforderlich. Was vielen Führungskräften nicht bewusst ist: Wie bei jeder PSA gibt es auch bei der Warnkleidung entscheidende Unterschiede zwischen den verschiedenen Modellen und das hat Auswirkungen auf die Einsatzmöglichkeiten.
Warnkleidung muss immer dann getragen werden, wenn die Erkennbarkeit einer Person erhöht werden soll – bei Tag oder bei Nacht. Dies trifft für alle Arbeitssituationen zu, bei denen am Tag sowie bei Dämmerung und Dunkelheit das „Übersehenwerden“ ein Risiko darstellt. Tagsüber gelingt das durch auffällige fluoreszierende Farben wie Gelb, Orange oder Rot. In der Dämmerung oder bei Dunkelheit übernehmen Streifen aus retroreflektierenden Materialien diese Aufgabe, indem sie das Licht, etwa von Fahrzeugscheinwerfern, direkt zur Lichtquelle zurückwerfen – und den Träger selbst bei schlechten Sichtverhältnissen sichtbar machen.
Je nach Fläche sowohl der farbigen als auch der retroreflektierenden Materialien wird Warnkleidung in drei Schutzklassen eingeteilt. Je höher die Klasse, desto größer ist die Sichtbarkeit der tragenden Person.
Je gefährlicher die Arbeitssituation, desto höher muss die Schutzklasse der Kleidung sein
- Klasse 1: Geringe Sichtbarkeit für den innerbetrieblichen Einsatz mit geringem Fahrzeugverkehr, ausreichenden Sichtverhältnissen und übersichtlicher Verkehrsführung.
- Klasse 2: Mittlere Sichtbarkeit für den Einsatz in innerbetrieblichen Verkehrsbereichen mit geringem Fahrzeugverkehr und geringen Geschwindigkeiten, z. B. Lagerbereiche; Mindestanforderung für den Einsatz im öffentlichen Straßenverkehr.
- Klasse 3: Hohe Sichtbarkeit für den Einsatz in Verkehrsbereichen mit hohem Fahrzeugaufkommen und/oder hohen Geschwindigkeiten, z. B. im Straßenbau auf Autobahnen oder Landstraßen sowie im Bereich von Gleisen.
Mein Tipp
Welche Schutzklasse ein Kleidungsstück oder eine Kleidungskombination hat, ist dem in der Kleidung eingenähten Etikett zu entnehmen. Dieses enthält auch die Waschanleitung, die unbedingt zu beachten ist, um die Schutzwirkung zu erhalten.
Die höchste Schutzklasse 3 ist in der Regel nur durch die Kombination mehrerer Kleidungsstücke erreichbar. Doch nicht nur die Wahl der richtigen Schutzklasse ist entscheidend. Die folgende Checkliste hilft Ihnen dabei, Warnkleidung im Betrieb richtig auszuwählen und einzusetzen. Nur, wenn Sie alle Fragen mit „Ja“ beantworten können, sind die Beschäftigten optimal geschützt.