- 60 Sekunden können über Leben und Tod entscheiden: Laut Berufsgenossenschaften ist ein bewusstloser Mensch in einem engen Raum oft schon nach einer Minute nicht mehr zu retten – wenn keine Soforthilfe erfolgt.
- Mehr als 50 % der Todesfälle in engen Räumen betreffen nicht die ursprünglich verunglückte Person, sondern jene, die zu Hilfe eilen. Sie unterschätzen das Risiko und steigen ungeschützt hinterher. Auch, wenn der Drang zu helfen groß ist, hilft hier nur: besonnen bleiben, Hilfe rufen und niemals allein den engen Raum betreten.
- Durchschnittlich 30 Unfälle mit Todesfolge pro Jahr verzeichnet die EU im Zusammenhang mit engen Räumen – Tendenz steigend. In Deutschland schwanken die Zahlen, aber die Dunkelziffer liegt deutlich höher.
- Sauerstoffmangel beginnt bei unter 17 Volumenprozent O2 – bei 12 % wird man bewusstlos, bei 8 % kann es tödlich enden. Normale Luft enthält 20,9 %. Schon kleinste Verdrängungen durch Gase (z. B. Stickstoff, CO2) machen enge Räume zur tödlichen Falle.
- Viele enge Räume gelten rechtlich nicht als „explosionsgefährdet“, obwohl sich dort brennbare Gase oder Stäube ansammeln können, beispielsweise in Biogasanlagen, Mischern oder Klärbecken.
- Freimessung schützt – aber nur im Moment der Messung: Gase können jederzeit erneut eintreten, z. B. durch Undichtigkeiten. Deshalb ist kontinuierliches Monitoring oder wiederholtes Messen Pflicht.
- USA: Die amerikanische Arbeitsschutzbehörde OSHA zählt jährlich rund 100 Todesfälle durch Arbeiten in „confined spaces“ (enge bzw. begrenzte Räume). Dort gelten ähnlich strenge Regeln wie bei uns – das zeigt: Auch mit Regelwerk passieren tragische Fehler.
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