Auch im deutschsprachigen Raum lassen sich sehr alte Quellen finden, die bewusste Präventionsmaßnahmen und damit die lange Geschichte des Brandschutzes belegen. So enthält der zwischen 1220 und 1230 entstandene Sachsenspiegel – ein einflussreiches Rechtsbuch des Mittelalters – nicht nur allgemeine Rechtsnormen, sondern auch konkrete Brandschutzregeln. Backöfen mussten z. B. Mindestabstände einhalten, um Funkenflug zu vermeiden. Auch das Prinzip der Haftung bei fahrlässig verursachten Bränden wurde festgelegt. Damit wird deutlich: Unachtsamkeit galt bereits im Mittelalter als eine zentrale Ursache verheerender Feuer.
Lehren aus der Asche: Die Anfänge des Brandschutzes
Im Mittelalter folgten nach großen Stadtbränden in vielen Regionen verschärfte Vorschriften. Die Stadt Lübeck etwa reagierte nach zwei Großbränden im 13. Jahrhundert mit verbindlichen Bauvorschriften, die Brandmauern und feuerverhütende Maßnahmen einführten. Im Laufe der Jahrhunderte entstanden dann lokale Feuerordnungen, etwa in Augsburg (1447), Dresden (1529) oder Wien (15. Jahrhundert). Diese frühen Regelwerke hatten in erster Linie Empfehlungscharakter: Sie enthielten Hinweise und Mahnungen, wie Brände vermieden oder gelöscht werden sollten. Erst im 19. Jahrhundert entwickelten sich daraus verbindliche Bau- und Brandschutzvorschriften.
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