Aus Unfällen lernen

Wie Sie mit Vor-Ort-Begehungen sicherstellen, dass Schutzmaßnahmen eingehalten werden

Baustellen sind besonders gefährliche Arbeitsumgebungen mit Risiken wie Abstürzen, herabfallenden Gegenständen, elektrischen Gefahren oder unzureichender Sicherheitsausrüstung. Durch Vor-Ort-Begehungen können potenzielle Gefahren frühzeitig erkannt und Maßnahmen zur Vermeidung von Unfällen ergriffen werden. Der in diesem Beitrag geschilderte Unfall hätte so vermutlich verhindert werden können.
Dr. Robert Kaufmann

Robert Kaufmann

14.10.2025 · 1 Min Lesezeit

In einer Eventhalle fanden Sanierungsarbeiten zur Verbesserung des Brandschutzes an der Decke statt. Für diese Baumaßnahme sollten auch Scheren- und Teleskopbühnen zum Einsatz kommen. Aus diesem Grund wurde ein Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan (SiGe-Plan) erstellt, in dem die erforderlichen Schutzmaßnahmen detailliert aufgeführt und allen Gewerken kommuniziert wurden. Trotz dieser Vorkehrungen befand sich ein Monteur auf einer Arbeitsbühne in etwa 9 m Höhe, ohne sich wie vorgeschrieben mit Persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) zusätzlich zu sichern. Tragischerweise stürzte er aus dieser Höhe auf die darunterliegende Tribüne und erlitt schwere Verletzungen, die zu einer Querschnittslähmung führten.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Alle notwendigen Sicherheitsunterlagen – einschließlich des ­SiGe-Plans sowie der Unterweisungen zur Nutzung der Arbeitsbühnen und zu den Sicherheitsanforderungen – lagen vor und wurden entsprechend weitergegeben. Insbesondere bei Arbeiten, die Gefahren für Leib und Leben mit sich bringen können, ist aber entscheidend, dass die verantwortlichen Personen (Arbeitgeber bzw. Sifa, Bauherr, Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator (SiGeKo), Bauleiter) auch die Einhaltung der vereinbarten Schutzmaßnahmen sicherstellen.

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