Praxisfall

Worte allein schützen nicht – Taten zählen

Aktuell beginnen viele junge Menschen ihre Ausbildung. Für viele ist es der erste Kontakt mit der Arbeitswelt – und damit auch mit dem Thema Arbeitsschutz. In dieser Phase sind junge Menschen besonders aufmerksam: Sie beobachten die erfahrenen Kollegen und Kolleginnen, um von ihnen zu lernen. Es ist daher ein guter Zeitpunkt, Führungskräfte und alte Hasen noch einmal für Ihre Vorbildfunktion zu sensibilisieren, denn: Worte allein genügen nicht, wie ein Praxisfall zeigt.
Svenja Dammasch

Svenja Dammasch

15.07.2025 · 1 Min Lesezeit

In einem mittelständischen Betrieb für Metallverarbeitung starten vier Azubis in die Lehre. Gleich zu Beginn erhalten sie eine Sicherheitseinweisung. Der Ausbilder erklärt mit Nachdruck, dass bei allen Schleifarbeiten eine Schutzbrille zu tragen ist. Ein paar Tage später beobachten die Azubis einen erfahrenen Kollegen, der ohne Schutzbrille an der Schleifmaschine arbeitet. Als einer der Neulinge ihn darauf anspricht, winkt dieser nur ab: „Ach, die paar Funken! Ich mach das seit 20 Jahren so.“ Der Ausbilder, der zufällig vorbeikommt, sagt nichts. Kein Hinweis, keine Reaktion. Die Wirkung ist verheerend: Ab diesem Moment trägt keiner der Azubis mehr die Schutzbrille bei Schleifarbeiten. Die Botschaft ist klar: Regeln gelten offenbar nur auf dem Papier. Die Azubis vermuten: Anscheinend ist die Tätigkeit gar nicht so gefährlich.

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