Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz aktuell PREMIUM 11.07.2025

Sonderausgabe: Innerbetrieblicher Verkehr

Werner Böcker
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Wenn Wege zur Gefahr werden – sicherer Verkehr im Betrieb
Verkehrswege gehören in jedem Betrieb zum Alltag – doch genau darin liegt die Gefahr. Gabelstapler, Transportwagen, Handhubwagen oder Fußgänger teilen sich oft enge Wege. Ein Moment der Unachtsamkeit reicht aus, um schwere Unfälle zu verursachen. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie die Risiken erkennen und Schritt für Schritt entschärfen.
Psychische Belastung
Klar sehen statt Routine: Wie Sie Verkehrswege gezielt beurteilen
Verkehrswege sind in vielen Betrieben selbstverständlich – aber nicht automatisch sicher. Die Gefährdungsbeurteilung muss deshalb einen eigenen Fokus auf den innerbetrieblichen Verkehr legen. Denn wer bei der Beurteilung nur Maschinen oder Gefahrstoffe betrachtet, übersieht oft die Wege dazwischen – und damit eine der häufigsten Unfallquellen.
Was kann hier schon passieren? – Wie Sie typische Gefährdungen erkennen
Einmal nicht aufgepasst – und schon kracht’s. Viele Unfälle im innerbetrieblichen Verkehr passieren dort, wo vermeintlich „nichts passiert“. Verkehrswege, die über Jahre hinweg gleich genutzt wurden, vermitteln eine trügerische Sicherheit. Doch Gewöhnung ist im Arbeitsschutz kein Vorteil, sondern ein Risiko.
Regeln, die wirken – Organisation schafft Sicherheit auf allen Wegen
Ohne klare Regeln läuft im innerbetrieblichen Verkehr schnell etwas schief. Technische Lösungen sind wichtig – doch erst durch durchdachte Abläufe, eindeutige Zuständigkeiten und funktionierende Kommunikation werden sie wirksam. Organisatorische Maßnahmen bilden das Rückgrat der Verkehrssicherheit im Betrieb.
Sperren, sichern, sichtbar machen – technische Lösungen für sichere Verkehrswege
Technische Schutzmaßnahmen sind ein zentraler Baustein, um Gefährdungen auf Verkehrswegen zu reduzieren. Sie setzen dort an, wo organisatorische Regeln allein nicht ausreichen, und helfen, Risiken dauerhaft zu minimieren. Vorausgesetzt, sie sind durchdacht geplant, sinnvoll platziert und gut gewartet.
Schützen, was zählt – Persönliche Schutzausrüstung im Verkehrsbereich
Persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist die letzte Barriere zwischen Mensch und Gefahr – auch auf Verkehrswegen. Warnwesten, Sicherheitsschuhe oder Kopfschutz können schwerwiegende Verletzungen verhindern, wenn andere Schutzmaßnahmen versagen – doch nur, wenn sie richtig ausgewählt, konsequent getragen und regelmäßig geprüft werden.
Sicherheit sichtbar machen – gute Ideen und kreative Konzepte aus der Praxis
Sichere Verkehrswege sind kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis guter Ideen, kluger Planung und engagierter Beschäftigter. Viele Betriebe, vom Mittelständler bis zum Konzern, haben kreative und wirksame Lösungen gefunden. Wir stellen Beispiele vor, die Sie direkt übernehmen oder anpassen können – von der cleveren Wegegestaltung bis zur Mitmachaktion im Pausenraum.
Psychische Belastung
Müssen Fußwege im Betrieb wirklich markiert sein – auch wenn genug Platz ist?
Holger M., Flensburg: „In unserem Betrieb sind die Verkehrsflächen großzügig gestaltet. Es gibt kaum Engstellen, und Staplerfahrer und Fußgänger kommen sich selten in die Quere. Trotzdem fordert unsere Fachkraft für Arbeitssicherheit, dass alle Fußwege deutlich markiert werden. Ist das wirklich notwendig – oder übertreiben wir da nicht?“
Was tun, wenn sich Beschäftigte nicht an die Verkehrsregeln halten?
Jennifer R., Freising: „Wir haben klare Regelungen für Verkehrswege, Markierungen und Vorrangzonen – trotzdem gibt es immer wieder Mitarbeitende, die sich nicht daran halten. Manche nehmen Abkürzungen oder ignorieren Haltebereiche. Wie sollen wir damit umgehen? Reichen Hinweise – oder braucht es härtere Maßnahmen?“

Arbeitshilfen

  • Checkliste: Verkehrswege beurteilen - Prüfpunkte
  • Checkliste: Betriebsbegehungen