Gefährdungsbeurteilung Plus  09.05.2025

Enge Räume – 06-2025

Jürgen LogaWerner Böcker
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Weniger Arbeitsunfälle – ein klarer Erfolg des Arbeitsschutzes
Die Statistik zeigt: Die Zahl der Arbeitsunfälle ist von 2022 auf 2023 gesunken und der langfristige Trend geht ebenfalls in diese Richtung. Doch diese Entwicklung kommt nicht von selbst. Dahinter steckt die kontinuierliche Arbeit von Fachkräften für Arbeitssicherheit, Sicherheitsbeauftragten und betrieblichen Akteuren, die mit Schulungen, Gefährdungsbeurteilungen und Präventionsmaßnahmen Unfälle verhindern. Warum dieser Einsatz weiterhin entscheidend ist und wo es noch Handlungsbedarf gibt.
Neue Arbeitstechniken erfordern neue Herangehensweisen beim psychischen Arbeitsschutz
Ich beobachte seit geraumer Zeit, wie sich „Design Thinking“ als Innovationsmethode in vielen Unternehmen etabliert hat. Es verspricht kreative Lösungen, nutzerzentriertes Denken und eine neue Form der Zusammenarbeit. Doch neben den Chancen bringt dieses Konzept auch tiefgreifende Veränderungen in der Arbeitskultur mit sich – mit direkten Auswirkungen auf die psychische Belastung der Beschäftigten und den Arbeitsschutz. Nachfolgend möchte ich Ihnen zeigen, was diese moderne Arbeitsform für die psychische Gefährdungsbeurteilung bedeutet.
Arbeiten in engen Räumen: Wie Sie Gefahren erkennen und Risiken minimieren können
Arbeiten in engen Räumen gehören zu den gefährlichsten Tätigkeiten überhaupt. Beengte Platzverhältnisse, Sauerstoffmangel oder unerkannte Gefahrstoffe können schnell lebensbedrohlich werden. Zudem erschweren die eingeschränkte Bewegungsfreiheit und schlechte Sicht die Rettung bei Notfällen. Eine gründliche Gefährdungsbeurteilung und passende Schutzmaßnahmen sind daher essenziell, um sichere Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Was Sie dabei beachten müssen, erfahren Sie hier.
Psychische Belastung
„Ich kann das nicht mehr hören“ – wie Körpersignale auf psychische Belastungen hinweisen
Als erfahrener Berater für psychische Gefährdungsbeurteilungen beobachte ich bei einem Audit vor Ort regelmäßig den Zusammenhang von psychischen Belastungen am Arbeitsplatz, körperlichen Beschwerden und steigenden Krankmeldungen. Diese Zusammenhänge können Sie als Sifa sehr gut dazu nutzen, über die Prioritäten und Vorgehensweisen bei der psychischen Gefährdungsbeurteilung zu entscheiden. Was die Hintergründe der Körpersignale sind und wie Sie am besten bei der Auswertung und Planung vorgehen, habe ich Ihnen nachfolgend zusammengestellt.
„Individuelle Anforderungen berücksichtigen“
Eine offene und konstruktive Zusammenarbeit im Unternehmen ist wichtig, damit die Gefährdungsbeurteilung gelingt. Für die Form können Unternehmen ihren ganz eigenen Weg finden, betont Arbeitsschutz-Profi Julia Bernsdorf aus Hassel im Gespräch mit der Fachjournalistin Uta Fuchs.
Sicherheitskultur stärken: Wie Sie Kollegen für Arbeitsschutz begeistern
Arbeitsschutz ist oft ein leidiges Thema – bis etwas passiert. Doch statt mit Regeln zu drohen, können Sie Arbeitsschutz als positiven Bestandteil des Arbeitsalltags etablieren. Wie gelingt es, Kolleginnen und Kollegen für Sicherheit zu sensibilisieren, ohne erhobenen Zeigefinger? Mit den richtigen Methoden schaffen Sie langfristig eine starke Sicherheitskultur.
Schwierige Gespräche meistern: Wenn Sicherheit auf Widerstand stößt
„Das haben wir schon immer so gemacht!“ – Wer Arbeitsschutz verbessert, trifft oft auf Widerstand. Ob unwillige Mitarbeitende oder skeptische Führungskräfte: Wie können Sie Überzeugungsarbeit leisten, ohne Konflikte zu erzeugen? Mit der richtigen Gesprächsstrategie nehmen Sie selbst die größten Kritiker mit ins Boot.
Müssen Leih- und Zeitarbeiter auch bei der psychischen GB berücksichtigt werden?
Jonas H., Hamburg: Wir setzen aktuell immer öfter Zeitarbeiter ein, um Überlastungen abzupuffern. Aber natürlich kommen die auch in ein Arbeitsumfeld, wo es sehr stressig und sehr belastend zugehen kann. Müssen diese Mitarbeiter bei einer psychischen Gefährdungsbeurteilung befragt werden – oder ist das die Aufgabe des Zeitarbeitsunternehmens?

Arbeitshilfen

  • Mustergefährdungsbeurteilung: Arbeiten in engen Räumen