Ein Beschäftigter eines chemischen Betriebs sollte die Innenwandung eines Behälters auf Korrosion kontrollieren.

Arbeiten in Behältern und engen Räumen gehören zu den gefährlichsten Tätigkeiten im Betrieb – oft unsichtbar, unterschätzt und schwer zugänglich. Umso wichtiger ist es daher, klare Regeln zu vermitteln: Ohne schriftliche Arbeitserlaubnis darf niemand hinein – ohne Ausnahme!

Enge Räume gehören zu den gefährlichsten Arbeitsumgebungen überhaupt – und gleichzeitig zu denen, die Beschäftigte häufig unterschätzen. Umso wichtiger ist daher eine lebendige und eindrückliche Unterweisung. Mit diesen Methoden sorgen Sie dafür, dass Ihre Teilnehmenden nicht nur zuhören, sondern wirklich verstehen, worauf es ankommt.

Enge Räume sehen oft harmlos aus – und sind doch oft tödliche Fallen. Mit den folgenden Zahlen und Fakten können Sie Ihre Unterweisung eindrucksvoll auflockern und den Teilnehmenden deutlich machen, warum das Thema so ernst zu nehmen ist. Ideal als Einstieg oder Gesprächsimpuls!

Bei Arbeiten in Behältern und engen Räumen ist Alleinarbeit wegen des hohen Risikos verboten. Alle Tätigkeiten sind durch einen Sicherungsposten abzusichern, der außerhalb des Gefahrenbereichs mit den eingestiegenen Kollegen und Kolleginnen in Verbindung bleibt. Bei Kontrollen ist immer wieder festzustellen, dass Sicherungsposten nicht dort sind, wo sie hingehören. Nehmen Sie sich deshalb ausreichend Zeit für eine gewissenhafte Unterweisung dieser wichtigen Personen.

Wenn Menschen in engen Räumen arbeiten müssen, sind sie den dort herrschenden Gefahren buchstäblich unausweichlich ausgeliefert. Passiert dann etwas, ist es oft auch problematisch, dem Unfallopfer schnelle Hilfe zukommen zu lassen. Die folgenden Videos gehen detailliert auf alle Gefährdungen ein, die in engen Räumen drohen, und es werden effektive Schutzmaßnahmen vorgestellt.

Behälter und enge Räume sind keine Arbeitsumgebung wie jede andere. Nicht zuletzt die räumliche Enge führt dazu, dass Tätigkeiten, die in normaler Arbeitsumgebung zum Alltag gehören, auf einmal mit neuen Gefährdungen verbunden sind. Ein Beispiel hierfür ist das Arbeiten mit elektrischen Arbeitsmitteln. Hier sind besondere Schutzmaßnahmen zu treffen, die nicht nur elektrotechnisches Personal kennen muss, sondern jede Person, die diese nutzt.

Allein der Begriff „enger Raum“ führt bei vielen Menschen zu Unwohlsein, bei manchen sogar zu Panikattacken. Genau wie das Arbeiten in Höhen ist auch das Arbeiten in Behältern und engen Räumen an bestimmte körperliche, geistige und seelische Voraussetzungen gebunden. Hier können ggf. arbeitsmedizinische Eignungsuntersuchungen bei der Einschätzung helfen. Vergessen Sie nicht, dass auch die Tagesform einen entscheidenden Einfluss auf die Einsatzfähigkeit haben kann.

Um manche Probleme sollte man sich erst kümmern, wenn es so weit ist. Das gilt jedoch nicht für die Notfallorganisation bei Arbeiten in Behältern und engen Räumen. Wenn ich Führungskräfte frage, wie wir eine beschäftigte Person bei einem Unfall oder medizinischen Notfall retten könnten, ernte ich regelmäßig betretenes Schweigen. Zwar verursacht die Frage Bauchschmerzen, doch die Lösung scheint so kompliziert, dass alle lieber darauf bauen, dass nichts passieren wird. Befähigen Sie Führungskräfte daher in der Unterweisung dazu, ein Rettungskonzept zu erarbeiten.

Denkt man an die Arbeit in engen Räumen, kommt einem zuerst der mangelnde Platz in den Sinn und klaustrophobische Zustände. Die Arbeit in engen Räumen birgt aber noch viel mehr Gefahren, denn durch die Enge potenzieren sich die bereits vorhandenen Gefahren und Ängste der Beschäftigten. Durch den mangelnden Fluchtraum ist man oft wie gelähmt. Einem Azubi wurde die Arbeit in einem Silo deswegen zum tödlichen Verhängnis, die Verantwortlichen mussten sich daraufhin vor dem Strafgericht rechtfertigen (Amtsgericht Lehrte, 7.3.2022, Az. 4 DS 25 Js 18359/20).