Gefährdungsbeurteilung Plus  10.12.2024

Bildschirmarbeit – 01-2025

Top-Thema: Bildschirmarbeit: Gefahr Muskel-Skelett-Erkrankung

Jürgen LogaWerner Böcker
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Die neue ASR A6 „Bildschirmarbeit“ – was Sie jetzt beachten müssen
Nicht zuletzt durch den rasanten Anstieg der Anzahl von Homeoffices und Telearbeitsplätzen ist die Bildschirmarbeit noch einmal vermehrt in den Fokus der Arbeitsschützer gerückt. Eine der Folgen ist die neue Arbeitsstättenregel ASR A6 „Bildschirmarbeit“. Doch was ist wirklich neu daran und worauf müssen Sie ab jetzt beim Thema Bildschirmarbeitsplätze besonders achten?
Neue Covid-Variante steigert die Unfallgefahr
Jetzt ist der erste Corona-Höhepunkt bestätigt: Bei Redaktionsschluss war die neue Variante JN.1 in Deutschland mit den neuen Symptomen die am meisten verbreitete Variante – eine Entwicklung, die sich schon im 1. Quartal 2024 abzeichnete, sich aber durch den milden Winter nicht verschärfte. Dadurch erhöht sich jetzt signifikant das Risiko eines Unfalls am Arbeitsplatz! Wie Sie als Sifa deshalb gerade jetzt handeln sollten, habe ich Ihnen nachfolgend zusammengestellt.
Wie Sie alle Gefährdungen der Bildschirmarbeit erkennen, bewerten und vermeiden
Büroarbeiten sind im Vergleich zu Tätigkeiten auf einer Baustelle oder in einem Produktionsunternehmen sicherlich weit weniger gefährlich. Aber das darf nicht dazu führen, dass wir sie unterschätzen oder eine Gefährdungsbeurteilung auf die leichte Schulter nehmen. Im Vordergrund stehen hier vor allem die langfristigen Belastungen wie Haltungsschäden oder Sehstörungen. Um diese vielfältigen Gefährdungen lückenlos zu ermitteln, brauchen Sie einen systematischen Ansatz.
Psychische Gefährdungsbeurteilung bei kleinen Gruppen – so geht es effektiv und effizient!
Viele Arbeitgeber setzen die psychische Gefährdungsbeurteilung in Bereichen um, wo viele Arbeitnehmer gleichzeitig tätig sind. Das kann in der Fertigung, aber auch in Großraumbüros wie einem Callcenter sein. Während hier schnell und effektiv mit der Befragung und der anschließenden Moderation gearbeitet werden kann, erfordern kleinere Gruppen mit weniger als 5 Personen mehr Fingerspitzengefühl. Hier spielen Datenschutz, aber auch der persönliche Bezug zu den Führungskräften eine große Rolle. Auch das sozialverträgliche Verhalten der Arbeitnehmer ist von entscheidender Bedeutung, weil man vielleicht keinen Konflikt mit der Führungskraft riskieren möchte. Ich habe Ihnen deshalb nachfolgend die wichtigen Punkte zusammengestellt, die Sie dann beachten sollten.
Wie Sie sicherstellen, dass Ihre Arbeit auch wirklich berücksichtigt und anerkannt wird
Bei meinen Gesprächen mit Fachkräften für Arbeitssicherheit kam immer wieder die Problematik zur Sprache, die sich durch die fehlende Weisungsbefugnis ergibt. Was nutzt es, wenn Sie Ihre Arbeit noch so gut machen, aber niemand Ihre Maßnahmen, Vorschläge und Empfehlungen berücksichtigt. Doch auch eine Weisungsbefugnis wäre hier nicht die optimale Lösung, weil Sie damit ihre Kolleginnen und Kollegen nicht überzeugen, sondern nur Druck ausüben. Doch es gibt einfache und wirkungsvolle Methoden, wie Sie die Mitarbeitenden in Ihrem Unternehmen zum Nachdenken bringen.
Methoden
Nutzen Sie das Konzept der Mediation zur Deeskalation bei Konflikten am Arbeitsplatz
Psychische Belastungen entstehen am häufigsten durch Konflikte mit anderen Menschen. Immer wieder stelle ich bei der psychischen Gefährdungsbeurteilung im Alltag fest, dass durch ein schlechtes Betriebsklima oder schlechte Führung Reibungspunkte entstehen, die zu Stress oder Frust führen. Auslöser sind dabei oft verschiedene Wertesysteme der Betroffenen, insbesondere dann, wenn sie aus verschiedenen Kulturen kommen. Wenn es im Rahmen der psychischen Gefährdungsbeurteilung in den Gesprächen zwischen den Beteiligten zu Konflikten kommt, können Sie mit Werkzeugen der Mediation schnell eine Deeskalation erreichen.
Warum die psychologische Sicherheit so wichtig auch für Ihr Unternehmen ist
Werden wir durch technische Einrichtungen vor Umgebungsgefahren wie großen Höhen, hohen Temperaturen, Maschinen, Fahrzeugen etc. geschützt, handelt es sich um physische Sicherheit. Geht es allerdings darum, wie wir als Person akzeptiert werden und wie angstfrei wir uns verhalten können, sprechen wir von psychologischer Sicherheit. Warum sie so wichtig für den Arbeitsschutz ist und wie Sie sie fördern können, lesen Sie im folgenden Beitrag.
Reagiert die Führungskraft nicht auf den Stress der Mitarbeiter, droht private Haftung
„Na, da kann man halt nix machen. Da muss er durch.“ Diese Gedanken werden für jede Führungskraft absolut verheerend sein, wenn sie eine psychische Belastung bei einem Mitarbeiter erkennen kann und nicht präventiv handelt. Kann dies durch eine vorliegende Überlastungsanzeige nachgewiesen werden, muss die Führungskraft davon ausgehen, für die Folgen auch privat haftbar gemacht zu werden. Weisen Sie als Sifa deshalb unbedingt auf diese Problematik hin. Doch worauf sollten Sie dabei Wert legen?

Downloads

  • Bildschirmarbeit Mustergefährdungsbeurteilung
  • Gesunde Bildschirmarbeitsplätze
  • Gefährdungsbeurteilungen in kleinen Gruppen Protokollvorlage