„Ecomapping“: Umweltmanagement leichtgemacht!

„Ecomapping“: Umweltmanagement leichtgemacht!

"Ecomapping" ist ein interessanter Ansatz im Rahmen des betrieblichen Umweltschutzes. Die Einführung eines Umweltmanagementsystems im Unternehmen kann aufwendig und teuer sein. Ein Grund dafür, dass gerade kleinere Unternehmen oft davor zurückschrecken. Dabei gibt es Möglichkeiten, mit wenig Aufwand ein Umweltmanagement in Ihrem Unternehmen einzuführen – und auch für eine eher anspruchsvolle EMAS-Validierung gibt es einen flexiblen Einstieg. Wir beschreiben Ihnen nachfolgend das Konzept "Ecomapping".

    Nutzen Sie das Konzept „Ecomapping“ für Ihr Umweltmanagement!

    Ecomapping ist ein visuelles Instrument, das als Alternative zu den traditionellen Umweltmanagementsystemen konzipiert wurde. Es soll speziell kleinen und mittleren Unternehmen dabei helfen, den betrieblichen Umweltschutz zu verbessern, ohne sie durch hohe Kosten und komplizierte bürokratische Instrumente zu überfordern. Gleichzeitig kann es als Einstieg in den Prozess der EMAS-Validierung dienen.

    Worum geht es bei Ecomapping?

    Es geht darum, Tätigkeiten mit Auswirkungen auf die Umwelt und bereits bestehende Praktiken des betrieblichen Umweltschutzes in einem gemeinsamen Prozess in Karten zu erfassen. Das Erstellen der Karten kann als Umweltprüfung für EMAS genutzt werden. Diese Informationen werden vor Ort erfasst. Dabei wird systematisch ein – im doppelten Sinne des Wortes – Bild des betrieblichen Umweltschutzes gewonnen. Dieser visuelle Ansatz macht Ecomapping leicht verständlich und kann daher auch für die Schulung der Mitarbeiter und die Information der Öffentlichkeit verwendet werden.

    Mit Ecomapping sind betriebliche Brennpunkte im Umweltschutz leicht zu erkennen. Aus diesem so entstandenen, übersichtlichen Bild ergibt sich dann fast zwangsläufig ein Aktionsprogramm. Da 80 % der Umweltinformationen mit konkreten Orten verknüpft sind, zeigen die Ecomaps genau, was wo passiert. Damit ist der Einstieg in das Umweltmanagement gemacht und Sie kennen Ihre Materialflüsse und Problemstellen genau. Ecomapping ist in erster Linie für Produktionsbetriebe mit weniger als 25 Mitarbeitern gedacht. Es kann aber auch auf größere Unternehmen Anwendung finden.

    Das Kernstück von Ecomapping – die Öko-Karten

    Das Kernstück ist das Erstellen von Öko-Karten, den sogenannten Ecomaps. Dazu werden die verschiedenen Bereiche des Unternehmens wie Lager oder Produktion in maßstabsgetreue Grundrissabbildungen des Unternehmens eingezeichnet. Anschließend werden die zuvor ermittelten Umweltdaten den einzelnen Bereichen zugeordnet. So entstehen Ecomaps für verschiedene Umweltmedien, wie Wasser, Boden und Luft, und Sie erhalten einen einfachen, aber doch aussagekräftigen Überblick über den Umweltzustand Ihres Unternehmens.

    Diese Vorteile bietet Ecomapping für Ihren Betrieb

    Ecomapping ist ein international verbreiteter Ansatz, der von rund 50.000 Betrieben in 43 Ländern angewendet wird. Mit Ecomapping können Sie ohne einen großen zeitlichen und finanziellen Aufwand die Umweltleistung Ihres Unternehmens kennenlernen und verbessern.

    Die Vorteile im Konkreten sind folgende:

    • Kosteneinsparungen (z. B. in den Bereichen Energie, Wasser und Abfall)
    • Effizientere Organisation durch Umweltmanagement
    • Hilfe für interne und externe Kommunikation
    • Verbessertes Image
    • Mitarbeitermotivation durch Beteiligung am Umweltmanagement
    • Erfahrungsaustausch und Synergieeffekte zwischen Ecomapping-Betrieben
    • Flexibilität bei der Einführung des Umweltmanagements (schrittweise Einführung möglich)

    Kriterien für die Teilnahme

    Für die Erstellung der Ecomaps benötigen Sie Papier und einen Kopierer. Fertigen Sie eine Skizze des Unternehmensgrundrisses an. Es eignen sich auch bestehende Grundrisse. Kenntnisse des Standorts sind natürlich unabdingbar. Die Grundrisse des Unternehmens oder von dessen Teilen (z. B. Büros, Werkstätten, Lagerräume etc.) werden nun verwendet, um die Umweltsituation des Unternehmens zu erfassen. In der Grundrissabbildung werden die Nutzungsareale eingezeichnet (z. B. Lager, Produktion) und die ermittelten Umweltdaten zugeordnet. Für verschiedene Umweltmedien, wie Wasser, Boden, Luft, wird je eine Ecomap erstellt und jährlich aktualisiert. Insgesamt gibt es sechs verschiedene Ecomaps. Nach den bisherigen Erfahrungen reichen in kleinen Unternehmen zwei Tage im Jahr aus, um das Ecomapping anzuwenden.

    Finanzielle Unterstützung

    Die lizenz- und kostenfreie Basisversion von Ecomapping steht im Internet zur Verfügung. Sie besteht aus einem Werkzeugkasten (Toolbox) mit Umweltkarten (Ecomaps), Checklisten, Formularen und Arbeitsmethoden.

    Unsere Empfehlung: Gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) eignet sich Ecomapping als einfacher, praktikabler und schneller Einstieg ins Umweltmanagement. Aber auch größere Unternehmen oder solche, die bereits ein Umweltmanagementsystem haben, können von den Arbeitshilfen profitieren.

    Für Unternehmen die beispielsweise ohnehin schon mit Gefahrgutklassen, Gefahrguttransporten oder der Abfallverzeichnisverordnung konfrontiert werden, ist Ecomapping ein sinnvoller zusätzlicher Ansatz, um Rahmen des Umweltschutzes positiv tätig zu werden und die Übersicht im Umweltmanagement zu bewahren.

    Autoren: Christian Schweizer & Stefan Küst

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