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Foto: © geralt | pixabay.com

Nachhaltig Arbeiten: Welchen Beitrag der Faktor Mensch zu einem klimafreundlichen Arbeitsalltag leistet

  • 03.03.2023
  • Redaktionsteam SafetyXperts
  • 5 Min.

Nachhaltigkeit nimmt im Leben vieler Menschen einen immer größeren Stellenwert ein. Wie eine Studie des Umweltbundesamtes ergeben hat, betrachten rund 65 Prozent der Deutschen den Klima- und Umweltschutz als ein wesentliches Thema, zu dem jeder einen Beitrag leisten sollte. Wer seinen Alltag nachhaltig gestalten möchte, muss den Blick auch auf sein Arbeitsumfeld richten, denn die meisten Menschen verbringen täglich viele Stunden an ihrem Arbeitsplatz. Nachhaltige Arbeitsbedingungen und eine klimabewusste Gestaltung des Arbeitsplatzes können einen wichtigen Beitrag zu einem umweltfreundlichen Alltag leisten.

Doch wie gelingt es, im Arbeitsalltag klimabewusst zu agieren, Ressourcen zu schonen und seinen ökologischen Fußabdruck zu minimieren? Welche Aspekte werden in diesem Zusammenhang wichtig? Und welche Verantwortung kommt den Unternehmen bei der Gestaltung eines nachhaltigen Arbeitsumfeldes zu? Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie eine nachhaltige Arbeitswelt gelingen kann.

Nachhaltigkeit fängt mit Bewusstsein an

Die Gefährdung unserer Umwelt und unseres Klimas ist allgegenwärtig und das Thema Klimawandel in den Medien präsenter denn je. Damit wächst in der Gesellschaft auch das Bewusstsein für die Folgen, die ein umweltschädlicher Lebenswandel mit sich bringt. Dieses Bewusstsein ist die Basis für ein Umdenken.

Um auch das Berufsleben nachhaltiger zu gestalten, muss zunächst klar werden, in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht. Dafür ist es wichtig, den Blick kritisch auf tägliche Routinen zu richten und diese im Hinblick auf ihre Klimabilanz zu hinterfragen. In der Arbeitswelt gibt es zahlreiche Ansatzpunkte, die mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit analysiert werden können.

Diese Aspekte sollten kritisch hinterfragt werden:

  1. Der tägliche Weg zur Arbeit: Wie wird er gestaltet und wie wirkt er sich auf den täglichen ökologischen Fußabdruck aus?
  1. Die Gestaltung des Arbeitsplatzes: Welche Ressourcen werden hierfür täglich genutzt und gibt es Einsparpotenzial?
  1. Gestaltung der Arbeitsabläufe: Welche Ressourcen werden verbraucht und können Prozesse angepasst werden, um Ressourcen zu sparen?
  1. Die Klimabilanz des Unternehmens: Wie klimafreundlich wirtschaftet das Unternehmen und welche Initiativen werden bereits umgesetzt, um ökologisch verantwortlich zu handeln?

Wenn die aktuellen Arbeitsbedingungen und die täglichen Arbeitsroutinen mit dem Blick auf aktiven Umweltschutz analysiert werden, entsteht ein tieferes Verständnis bei Geschäftsführung und Mitarbeitern für erforderliche Veränderungen und für das große Potenzial, das ein bewusst nachhaltig gestalteten Berufsalltag für den Klima- und Umweltschutz bietet.

Unternehmen müssen Möglichkeiten schaffen

Klimafreundlichkeit ist für Unternehmen zu einem wesentlichen Faktor geworden. Aufgrund gesetzlichen Verordnungen und dem Wunsch nach einem klimafreundlichen und damit positiven Image sind Unternehmen immer stärker dazu verpflichtet und bereit, ressourcen- und energieeffizient zu wirtschaften und damit ihrer Verantwortung für die Umwelt und das Klima gerecht zu werden.

Als äußeres Zeichen für eine nachhaltige Ausrichtung von Unternehmen dienen spezielle Zertifizierungen. Zu den in Deutschland am häufigsten vergebenen Zertifizierungen gehören die Umweltmanagementnorm ISO 14001 und die auf EU-Ebene entwickelte EMAS-Verordnung. Sie stehen neben zahlreichen anderen gesetzlichen Leitlinien für betrieblichen Umweltschutz und bieten Unternehmen die Rahmenbedingungen, die sie auf dem Weg zu einer positiveren Ökobilanz führen.

Nur wenn Unternehmen ihre verantwortungsvolle Aufgabe begreifen und Möglichkeiten schaffen, damit die Arbeitswelt nachhaltiger gestaltet werden kann, ist die Umsetzung im Arbeitsalltag möglich. Mit den erforderlichen Veränderungen in der Gestaltung des Arbeitsplatzes und verschiedener Arbeitsplatzmodelle wird es für Mitarbeiter erst möglich, ihre Schlüsselrolle im betrieblichen Umweltschutz einzunehmen.

Der Faktor Mensch als Schlüsselaspekt

Auf dem Weg zu einer besseren Klimabilanz können Unternehmen Unterstützung in Anspruch nehmen. Moderne Umweltmanagementsysteme analysieren Arbeitsprozesse und logistische Voraussetzungen und entwickeln daraus Leitlinien, die einen nachhaltigeren Arbeitsalltag ermöglichen. Der wichtigste Faktor bleiben aber die Menschen, die den Nachhaltigkeitsgedanken aktiv leben. Für sie müssen Unternehmen Arbeitsbedingungen schaffen, die mit den wichtigsten Anliegen im Klima- und Umweltschutz vereinbar sind und die es ihren Mitarbeitern Tag für Tag möglich machen, Energie und Ressourcen zu schonen.

Aus diesem Grund beziehen Umweltmanagementsysteme den Faktor Mensch als wesentliche Säule für eine nachhaltige Gestaltung von Arbeitsprozessen mit ein. Das Umweltmanagement moderner Unternehmen sollte die Mitarbeiter eng in die Planung und Umsetzung nachhaltiger Arbeitsprozesse einbinden und so ein ständiges Bewusstsein dafür schaffen, dass klimafreundliches Arbeiten nur gemeinsam funktioniert. Durch gezielte Kampagnen können Unternehmen ihre Mitarbeiter darin schulen, ihr eigenes Verhalten am Arbeitsplatz und die vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellten Möglichkeiten kritisch zu hinterfragen und an hohen Nachhaltigkeitsstandards zu messen. Informationen und Aufklärungskampagnen im Intra- und Internet können hier ebenso effektiv unterstützen wie Themen- und Projektwochen mit Klima-Schwerpunkt, Coachings für die nachhaltige Gestaltung einzelner Arbeitsprozesse und Arbeitsbereiche, Gamification-Elemente im Berufsleben, die dabei helfen, die Ziele eines nachhaltigen Arbeitsalltags zu verinnerlichen, und Corporate Benefits, die nachhaltiges Arbeiten besonders belohnen.

Nachhaltiges Arbeiten möglich machen: Hier sind Unternehmen gefragt

Die Möglichkeiten, um das tägliche Arbeiten nachhaltiger zu gestalten, sind vielfältig. Im Internet und in der Fachliteratur gibt es eine große Vielfalt an Tipps für kleine und große Veränderungen, die einen Unterschied machen können. Damit das große Potenzial, das ein nachhaltiger Arbeitsalltag für den Klimaschutz birgt, ausgeschöpft werden kann, müssen die Mitarbeiter den Nachhaltigkeitsgedanken in ihren täglichen Arbeitsprozessen leben. Hierfür sind auf Unternehmensseite Voraussetzungen zu schaffen, die ein nachhaltigeres Arbeiten erleichtern und belohnen.

So können Unternehmen ihre Mitarbeiter unterstützen:

Home Office ermöglichen

Im Zeitalter der Digitalisierung können viele Arbeitsprozesse in den virtuellen Raum verlegt werden. Die vergangenen drei Jahre haben uns gezeigt, dass weitaus mehr über Remote-Arbeitsmodelle möglich ist, als bisher angenommen wurde. Unternehmen, die ihren Mitarbeitern überall dort, wo dies möglich ist, eine Verlagerung ihrer Tätigkeit in Teilen oder sogar ganz ins Home Office anbieten, schaffen nicht nur Raum für eine bessere Work-Life-Balance, sondern können auch unnötige Arbeitswege reduzieren und damit den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens verringern.

Nachhaltige Arbeitswege ermöglichen

Ein Arbeiten aus dem Home Office ist in einigen Branchen nicht möglich. Ist die Anwesenheit der Mitarbeiter am Arbeitsplatz erforderlich, können Unternehmen nachhaltige Arbeitswege unterstützen. Dies kann durch eine finanzielle Unterstützung für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel erfolgen oder indem sie ihren Mitarbeitern einen Fahrradfuhrpark zur Verfügung stellen. Bewusst nachhaltig gestaltete Arbeitswege können nicht nur das Verkehrsaufkommen, insbesondere zu Stoßzeiten, verringern, sondern auch für mehr Gesundheit und Zufriedenheit auf Seiten der Mitarbeiter sorgen.

Dienstreisen nachhaltig gestalten

Dienstreisen hinterlassen einen großen ökologischen Fußabdruck. Hier können Unternehmen einen wertvollen Beitrag leisten, indem sie grundsätzlich nur absolut notwendige Dienstreisen ansetzen. Häufig können Präsenztermine mit der notwendigen Technik auch in Form von Online-Meetings absolviert werden. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Ressourcen. Ist eine Dienstreise zwingend erforderlich, sollten Unternehmen bewusst auf öffentliche Verkehrsmittel setzen und ihren Mitarbeitern die Nutzung schneller und komfortabler Verbindungen finanzieren. So wird nicht nur die Umwelt entlastet, eine Zugfahrt schafft beispielsweise auch zusätzliche Zeitfenster für die Vor- und Nachbereitung von Dienstreisen.

Arbeitsprozesse auf Ressourcenschonung umstellen

Die Verwendung von Arbeitsmaterialien und Ressourcen beinhaltet großes Einsparpotenzial. Hier ist es schon durch kleine Anpassungen der Arbeitsprozesse möglich, das alltägliche Arbeiten nachhaltiger zu gestalten. Unternehmen können beispielsweise die Verwaltung von Aufzeichnungen und Belegen in ein modernes digitales Verfahren umwandeln und explizit auf die Nutzung von Papier verzichten. Das gilt zum Beispiel für die Verwaltung von Kundenakten, interne Unterlagen wie Arbeitsanweisungen, Mitteilungen und Verträge und die Kommunikation mit Kunden, Mitarbeitern und Kooperationspartnern.