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Foto: © sakura | Adobe Stock

Feuerwiderstandsklassen: Einteilung nach DIN 4102 und DIN EN 13501

  • 04.02.2022
  • Redaktionsteam SafetyXperts
  • 2 Min.

Die Feuerwiderstandsklasse gibt an, wie gut und wie lange ein Bauteil einem Brand standhält. So werden die Feuerwiderstandsklassen eingeteilt.

Die Dauer der einzelnen Feuerwiderstandsklassen

Bauteile werden nach ihrem Feuerwiderstand eingeteilt. Das bedeutet, dass das jeweilige Bauteil nach seiner Eigenschaft nicht zu brennen beurteilt wird. Auf die Angabe der Feuerwiderstandsklasse folgt ein Buchstabenkürzel (s. Tabellen). Diese Kennzeichnung gibt an, wie sich ein Bauteil in der Konstruktion bei einem Brand verhält.

Feuerwiderstandsklasse F nach DIN 4102
FeuerwiderstandsklasseFeuerwiderstandsdauer
F 30≥ 30 Minuten
F 60≥ 60 Minuten
F 90≥ 90 Minuten
F 120≥ 120 Minuten
F 180≥ 180 Minuten

Die Ziffer steht für die Zeitspanne in Minuten, die das Bauteil einer Brandprüfung standhält, ohne seine Funktion zu verlieren. F 30 entspricht damit einer Feuerwiderstandsdauer von mind. 30 Minuten, F 90 von mind. 90 Minuten usw.

Wie werden die Feuerwiderstandsklassen nach DIN 4102 eingeteilt?

Neben dem F + Nummer für den Feuerwiderstand klassifizierter Bauteile, existieren weitere Buchstaben für brandschutztechnische Sonderbauteile.

Hier ist wie schon bei den Brandschutzklassen die Klassifizierung etwas verwirrend. Denn die Buchstabenkürzel werden in der DIN 4102 anders verwendet als in der EN 13501. Während es bei „S“ nach DIN 4102 um den Feuerwiderstand von Kabelabschottungen geht, steht „S“ in der Europäischen Norm für Rauchdichtheit (s. Tabelle). Sie müssen sich also zum „Lesen“ einer Kennzeichnung stets daran orientieren, nach welcher Norm klassifiziert und gekennzeichnet wurde.

Tabelle: Alle Feuerwiderstandklassen nach der DIN 4102

Klassifizierung des Feuerwiderstandes nach DIN 4102
Feuerwiderstandsklassesteht für
FFeuerwiderstand
Ggegen Feuer widerstandsfähige Verglasungen
IInstallationsschächte und -kanäle
KAbsperrvorrichtungen von Lüftungsleitungen
LRohre, z. B. von Lüftungssystemen
Rfeuerwiderstandsfähige Rohrdurchführungen
SKabelabschottungen (Verschluss der Öffnungen von Elektroleitungen)
WBrandwände und nicht tragende Außenwände
TFeuerschutzabschlüsse, z. B. Türen, Tore, Rollläden, Abschlüsse von Förderanlagen

Welches sind die Feuerwiderstandsklassen nach DIN EN 13501?

Es ist abzusehen, dass die nationale Norm DIN 4102 zugunsten der EU-Norm an Bedeutung (und irgendwann ihre Gültigkeit) verlieren wird. Da auch der Sicherheitsstandard unterm Strich bei der Europäischen Norm als höher gilt, ist zu empfehlen, nach Möglichkeit Baustoffe und Bauteile zu bevorzugen, die nach EN 13501 klassifiziert wurden. Die Kurzzeichen haben hier folgende Bedeutungen:

Klassifizierung des Feuerwiderstandes nach DIN EN 13501
Kurzzeichensteht für
Cselbstschließende Eigenschaft
ERaumabschluss
IWärmedämmung (unter Brandeinwirkung)
KBrandschutzvermögen von Wand- und Deckenverkleidungen
MWiderstand gegen mechanische Belastung (Stoß)
PAufrechterhaltung von Energieversorgung und Signalübermittlung von elektrischen Kabeln
RTragfähigkeit
SRauchdichtheit, Leckrate, z. B. Rauchdurchlässigkeit von Rauchschutztüren oder Lüftungsklappen
WStrahlung

Wie nutzt man Brandabschnitte als Schutzmaßnahme?

Eine grundlegende Maßnahme des vorbeugenden Brandschutzes ist es, größere Gebäude in einzelne Brandabschnitte zu gliedern. Diese Brandabschnitte werden dann durch bauliche Maßnahmen, d. h. Bauteile mit ho- hen Feuerwiderstandsklassen, feuerfest gegen andere Gebäudeteile oder andere Gebäu- de abgegrenzt.

Dieses Brandabschnittsprinzip ist nur wirksam, wenn Sie es im Betrieb nach sämtlichen Seiten hin umsetzen (Wände, Decke, Boden) und auch alle Öffnungen (Fenster, Türen) erfassen. Daher gelten hier hohe Anforderungen an Brandwände, Brandschutztüren, Brandschutzverglasungen usw. Nicht vergessen werden dürfen Sie dabei die Durchbrüche von Rohren, Leitungen, Kabeln usw., an denen durch Abschottungen (Brandschotts, Rohr- manschetten u. a.) das Ausbreiten von Feuer verhindert werden muss.