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Foto: Pixabay.com ©jarmoluk | Eine EuP kann einfache Arbeiten an der Elektronik übernehmen und so die Elektronikfachkräfte unterstützen.

Elektrotechnisch unterwiesene Person: Bedeutung und Aufgaben einer EuP

  • 28.11.2022
  • Redaktionsteam SafetyXperts
  • 4 Min.

Eine elektronisch unterwiesene Person (EuP) kann zur Unterstützung einer Elektrofachkraft eingesetzt werden. Zu diesem Zweck wird die EuP vorab von der Fachkraft unterrichtet und angelernt, sodass sie bestimmte Aufgaben im Bereich der elektronischen Sicherheit übernehmen kann.

Was ist eine elektronisch unterwiesene Person?

Wer als Laie in einem Unternehmen oder Bürostandort Arbeiten an den elektrischen Betriebsmitteln und Geräten verrichten will, muss zuvor über die möglichen Gefahren und Schutzmaßnahmen im Zusammenhang mit diesen Arbeiten unterwiesen werden und sollte die wichtigsten Sicherheitsregelungen für Elektrogeräte kennen. Eine Fachkraft kann einen Laien anlernen und zu einer elektronisch unterwiesenen Person ausbilden. Anschließend darf die EuP unter Anleitung und Aufsicht einer Elektrofachkraft bestimmte Arbeiten ausführen. Zu diesem Zweck wird die EuP für die Arbeiten schriftlich bestellt.

Eine EuP darf nicht an unter Spannung stehenden Betriebsmitteln arbeiten. Eine fachliche Aufsicht und Anleitung ist bei allen Aufgaben erforderlich. Dabei ist die permanente Anwesenheit der beaufsichtigenden Fachkraft nicht zwingend notwendig. Allerdings muss sichergestellt sein, dass die EuP sich bei Problemen und Fragen stets an die Fachkraft wenden und sich mit dieser abstimmen kann. Zudem muss garantiert werden, dass die Arbeitsergebnisse der von der EuP erledigten Aufgaben die notwendige Qualität aufweisen.

Die EuP darf keine eigenmächtigen Entscheidungen treffen. Die fachliche Verantwortung trägt immer die beaufsichtigende Elektrofachkraft. Die EuP setzt lediglich in einem begrenzten Rahmen Vorgaben um. Die Kriterien für alle Handlungsaktivitäten der EuP sind genau festgelegt.

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Wie wird eine EuP ausgebildet?

Wer sich als EuP qualifizieren will, kann dies über einen Lehrgang tun. Dabei gibt es keine Vorschriften, Normen oder Gesetze über die genauen Inhalte der Schulungen oder über die Dauer des Lehrgangs. Doch muss die EuP immer von einer Elektrofachkraft auf die übertragenen Aufgaben vorbereitet werden. In der Verantwortung der Fachkraft liegt auch die Vermittlung der möglichen Gefahren und die Unterweisung in den notwendigen Schutzmaßnahmen. Damit hat die Elektrofachkraft auch die Verantwortung in Bezug auf die erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse der EuP und ihr obliegt die Beurteilung, ob die elektronisch unterwiesene Person ausreichend auf ihre Aufgaben vorbereitet wurde.

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Folgende Inhalte werden in der Regel mit der EuP abgearbeitet:

  • Gefahren von elektrischem Strom
  • Basisschutz und Fehlerschutz; Schutzmaßnahmen bei direktem und indirektem Kontakt
  • Maßnahmen zur Verhütung von Unfällen bei der Arbeit an elektronischen Geräten und Betriebsmitteln
  • Erste Hilfe bei Unfällen mit elektronischen Geräten
  • Die Grundlagen der Elektrotechnik
  • Ortsspezifische Besonderheiten am Einsatzort

Die Zeit, die für die Schulung der EuP aufgebracht werden sollte, hängt nicht zuletzt mit ihren Vorkenntnissen im Bereich Elektrotechnik zusammen.

Pixabay.com ©2427999 | Die elektronisch unterwiesene Person darf unter Leitung und Aufsicht einer Elektrofachkraft tätig werden.

Was sind die Aufgaben einer EuP?

Die Aufgaben, die eine EuP übernehmen darf, sind einfach, aber vielseitig. Sie kann Tätigkeiten wie Schalten, das Prüfen und Feststellen von Spannungsfreiheit, aber auch das Auswechseln von Sicherungen und Leuchtmitteln übernehmen. EuPs können zudem Not-Aus-Einrichtungen oder Schutzgeräte rücksetzen.

Arbeit an Sicherungen

Da auch Laien diese Aufgabe durchführen dürfen, wechseln EuPs in Unternehmen Schraubsicherungen bis 63A aus. Zudem dürfen elektronisch unterwiesene Personen Einsätze von Niederspannungs-Hochleistungs-Sicherungssysteme in einem stromlosen und stromführenden Kreis wechseln. Allerdings nur, wenn der Wechsel über einen Sicherungstrennschalter möglich ist. Auch ein Wechsel von frei geführten NH-Sicherungseinsätzen ist durch die EuP möglich. Eine Gefährdungsbeurteilung und Schutzausrüstung können jedoch notwendig sein.

An offenen NH-Sicherungsgerüsten unter fließendem Strom sollten EuPs keinen Wechsel vornehmen. Hier ist die Fachkraft gefragt.

Prüfung elektrischer Betriebsmittel

Ein einfaches Prüfen von Schutzeinrichtungen wie es durch die Betätigung einer Prüftaste am Fehlerstromschalter möglich ist, kann von der EuP durchgeführt werden. Wenn es darum geht, dass Messwerte richtig eingeschätzt werden müssen, um eine Gefahr auszuschließen, dann braucht es nach der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) eine hierfür befähigte Person. Hier stehen selbst Elektrofachkräfte oftmals vor einer Herausforderung. Aus diesem Grund ist diese Aufgabe nicht einer EuP zu überlassen. Diese darf in diesem Bereich keine eigenverantwortliche Prüfaussage treffen.

Feststellung von Spannungsfreiheit

Eine Prüfaussage treffen, darf die EuP in Hinblick auf die Messung und Feststellung von Spannungsfreiheit und bei der Störungssuche in Hilfsstromkreisen. Hierbei muss allerdings auf den Einsatz der richtigen Messgeräte geachtet werden. Die Überspannungskategorie hängt vom genauen Einsatzgebiet ab. Dass eine EuP Aussagen zur Spannungsfreiheit treffen darf, ist nicht zuletzt im Sinne des Selbstschutzes sinnvoll.