Elektrobrände verhindern: Ursachen und Maßnahmen zur Prävention

Elektrobrände verhindern: Ursachen und Maßnahmen zur Prävention

Elektrobrände – kleine Ursache, große Wirkung: Das ist leider allzu oft das Fazit der Feuerwehr, wenn es um die Ursachen von verheerenden Bränden geht. Lesen Sie hier, auf welche Schwachstellen Sie als Sicherheitsfachkraft in Ihrem Betrieb achten müssen, um Elektrobränden wirksam vorzubeugen.

    Ursachen: Wie entstehen Elektrobrände?

    Die meisten Elektrobrände entstehen durch scheinbar lapidare Ursachen wie zum Beispiel beschädigte Isolierungen oder Überlastungen an elektrischen Leitungen und Anschlüssen. Doch auch schadhafte Steckdosen mit einem Wackelkontakt können zu einer hohen Temperatur führen und einen Brand auslösen.

    Sie können sie am besten vermeiden, indem Sie die folgenden 5 einfachen Regeln konsequent anwenden. Machen Sie deshalb alle Mitarbeiter in Ihrem Betrieb durch eine Unterweisung damit vertraut.

    Schadhafte Isolierungen außer Betrieb nehmen

    Kn und icken oder Quetschen der Kabel kann die Isolierung beschädigen. Auch Umgebungseinflüsse wie Gase oder Dämpfe können den Schutzmantel angreifen.

    Ein gequetschter elektrischer Leiter hat einen höheren Widerstand: Dadurch kann sich die Leitung an dieser Stelle gefährlich erhitzen. Brüche der Isolierung können Kriechströme und Kurzschlüsse bewirken.

    Alle Kollegen, die Leitungen versehentlich beschädigen oder defekte Leitungen entdecken, müssen dies sofort Ihnen als Sicherheitsfachkraft oder einer dafür benannten Elektrofachkraft melden. Diese muss die schadhaften Leitungen sofort außer Betrieb nehmen (stromlos machen oder notfalls Warnschilder anbringen!), bis der Schaden fachgerecht repariert ist.

    Vermeiden Sie Überlastungen durch zu viele Geräte

    Auch die Überlastung eines Leiters kann zu einer übermäßigen Erwärmung führen, z. B. wenn zu viele Geräte mit zu hoher Nennleistung an derselben Steckdose angeschlossen werden. Besonders riskant sind zusätzliche, nicht fest verlegte Mehrfachsteckdosen, an denen dann oft zu viele Verbraucher hängen. Vorsicht ist auch bei Stromfressern wie etwa Elektroheizern geboten, die manchmal von den Kollegen privat mitgebracht werden.

    Darum: Veranlassen Sie, dass Mehrfachsteckdosen und auch alle privaten Geräte grundsätzlich vor Inbetriebnahme beim Vorgesetzten anzumelden sind. Dieser sollte unter Hinzuziehung einer Elektrofachkraft entscheiden, ob das Gerät am Arbeitsplatz erlaubt ist.

    Defekte Kontakte reparieren

    Defekte Kontakte sollten stets instandgesetzt werden. Denn sie führen zu erhöhten Widerständen und damit zur Wärmeentwicklung. Ursachen können u. a. schadhafte Steckdosen, Stecker oder Schalter (Wackelkontakt) sein, aber auch Verschmutzungen. Bei einem Wackelkontakt in der Steckdose kann ein Lichtbogen mit sehr hoher Temperatur entstehen und eine Wand aus Pressspanplatten in Brand setzen.

    Das bedeutet: Jeder im Betrieb, dem augenscheinlich fehlerhafte Kontakte auffallen, sollte sofort Sie oder die zuständige Elektrofachkraft informieren. Die schadhaften Stecker oder Schalter müssen bis zur erfolgten Instandsetzung außer Betrieb genommen werden.

    Praxistipp: Fehlende oder schadhafte Überglocken an Lampen, insbesondere in Kühl- und Feuchträumen, schnellstens austauschen! Andernfalls setzen sich an den Kontakten Schmutz und Feuchtigkeit ab – und das erhöht die Brandgefahr.

    Überbrücken Sie keine Sicherungen

    Sicherungen haben die Funktion, bei einem Defekt den Stromkreis zu unterbrechen und so eine übermäßige Erhitzung des Leiters zu verhindern. Das geht nur dann, wenn sie funktionieren. Sie dürfen deshalb niemals „geflickt“ oder überbrückt werden.

    Wenn sich nach einem Brand herausstellt, dass eine manipulierte Sicherung die Ursache war, lehnt die Versicherung den Schadenersatz grundsätzlich ab! Außerdem droht dem Verantwortlichen eine Anzeige wegen fahrlässiger Brandstiftung.

    Auch hier gilt ähnlich wie oben: Wenn beim Einschalten eines Geräts die Sicherung herausspringt, die Sicherheitsfachkraft oder Elektrofachkraft informieren und das Gerät bis zur Schadensbehebung nicht mehr benutzen. Auf keinen Fall darf die Sicherung wieder hereingedrückt werden!

    Einhalten der Prüfpflichten

    Lassen Sie die vorgeschriebenen Prüfungen für elektrische Betriebsmittel immer rechtzeitig durchführen.

    Als Richtschnur sind folgende Mindestintervalle zu empfehlen (Durchführungsanweisung zur DGUV-Vorschrift 3 „Elektrische Anlagen und Betriebsmittel“):

    • In Fertigungsstätten, Werkstätten usw. jährlich
    • In Büros alle 2 Jahre