Reifenbrand: Ursachen, Prävention und Verhalten im Notfall

Der ADAC weist bei anhaltenden Hitzewellen immer auf die Gefahr von Reifenbränden hin. Doch wie entstehen Reifenbrände überhaupt? Wie kann ein Reifenbrand vermieden werden und was ist im Ernstfall zu tun? Der folgende Artikel zeigt Ihnen, wie Sie Reifenbränden vorbeugen und auch wie sich bei einem akuten Brand richtig verhalten.

Hitzewellen als Ursache für Reifenbrände

Bei anhaltenden Hitzewellen leiden viele Branchen und Berufe. Während solchen Hitzewellen berichten die Medien immer wieder über Schäden für Land- und Forstwirtschaft, Fischerei oder Binnenschifffahrt. Doch der ADAC macht auf ein weiteres Problem aufmerksam, welches die Berufskraftfahrer Ihres Unternehmens betrifft, den plötzlichen Reifenbrand.

Durch andauernde Hitze steigt die Gefahr von Reifenschäden und Reifenbrand akut an. „Extreme Hitze in Kombination mit zu niedrigem Luftdruck ist eine der häufigsten und meist unterschätzten Ursachen für Reifenschäden“, so ein Experte des ADAC TruckService.

Wie entsteht ein Reifenbrand?

Der Grund weshalb Hitzewellen so gefährlich für Berufskraftfahrer ist, liegt in der Ursache eines Reifenbrandes: Bei Lufttemperaturen von mehr als 30 °C erhitzt sich der Asphalt in praller Sonne auf 40 bis 60 °C. Dadurch werden die Reifen weicher, verschleißen schneller und können bei Überhitzung Feuer fangen! 

Diese Gefahr sollte jedem Ihrer Fahrer bewusst sein. Denn nicht nur er selbst, sondern der gesamte Straßenverkehr ist dann durch mögliche Unfälle gefährdet. Wenn dann noch Gefahrgut an Bord ist, kann ein Reifenbrand schnell in einer Umweltkatastrophe enden.

Wie kann man einen Reifenbrand vermeiden?

Um einen Reifenbrand am eigenen Fahrzeug zu verhindern, ist es zunächst besonders wichtig, am kalten Reifen zu prüfen, ob ein korrekter Reifendruck vorliegt. Vor jedem Fahrtantritt sollte jeder Fahrer zudem alle Reifen und auch das Reserverad penibel auf Beschädigungen und Fremdkörper untersuchen. Stark verschlissene, abgefahrene Reifen sollten nicht mehr verwendet und sofort ausgetauscht werden.

Was sollten Sie bei einem Reifenbrand tun?

Fängt ein Reifen Feuer, empfiehlt der ADAC Folgendes:

• Warnblinker einschalten und möglichst schnell und noch während der Fahrt die Feuerwehr alarmieren.
• Bei Zwillingsbereifung schlingernd weiterfahren, bis sich der brennende Reifen von der Felge gelöst hat. Hält ein Fahrer sofort an, besteht die Gefahr, dass das Feuer sich auf den ganzen Lkw ausbreitet.
• Mit Single-Bereifung oder einem brennenden Reifen an der vorderen Lenkachse in Schrittgeschwindigkeit weiterfahren.

Wie löschen Sie einen Reifenbrand?

Bei einem eigenen Löschversuch ist folgendes zu beachten: Das Feuer stoßweise und von unten nach oben sowie in Windrichtung bekämpfen.

Wichtig ist, dabei niemals in Achsrichtung direkt vor dem Reifen zu stehen, denn ein explodierender Reifen kann zum Geschoss werden. Besser ist es, sich schräg versetzt oder in Fahrtrichtung zu positionieren.

Tipp: Wissen Ihre Fahrer, wie sie reagieren sollten, wenn es zu einem Reifenplatzer kommt? Nicht vollbremsen, sondern dosiert zwischenbremsen und den Lkw ausrollen lassen!